Ultraschall bei Cellulite – hilft das wirklich? | BRIGITTE.de

2021-11-19 02:12:00 By : Ms. Sandy Guo

Es klingt hart, aber wir Frauen sind auf Cellulite programmiert. Unser Bindegewebe ist von Natur aus so aufgebaut, dass die Fasern während der Schwangerschaft nicht reißen können, aber alles schön locker bleibt.

Außerhalb der Schwangerschaft ist dieser Umstand jedoch kein Geschenk. Fettzellen nutzen die Flexibilität aus, lagern sich an Oberschenkeln, Hüften und Gesäß ab. Hundertfach aufplustern und durch die Haut eindrücken – die klassische Orangenschale. Weibliche Hormone leisten dann zusätzliche Entwicklungshilfe. Östrogene stimulieren ein Enzym, das die Fettproduktion und Wasserretention fördert. Nur zehn Prozent aller Frauen haben keine Cellulite. Auch bei Models läuft es nicht immer rund: Fotos werden mit Klebeband festgezogen, die Konturen am Computer perfektioniert und der Teint verfeinert. Die restlichen 90 Prozent cremen, massieren und trainieren dann gegen dieses Ideal. 

Cellulite macht Frauen unlogisch - jeder will, was fast keiner hat: Übungen für feste Beine. Da hilft es nicht, dass wir die Dellen und Wellen um uns herum registrieren und auch unser 25-jähriger Kollege oder Fitnesstrainer nicht ohne. Jedes Jahr nimmt die allgemeine Unruhe mit der Temperatur zu. Wir haben uns daher die aktuellen Anti-Cellulite-Methoden, die in Schönheitsinstituten und Praxen angeboten werden, genauer angeschaut. Sind die Behandlungen mit Ultraschall etc. wirklich sinnvoll? Oder reinigen sie nur Ihren Geldbeutel?

Ultraschallbehandlungen regen die Mikrozirkulation der Haut an und sollen sich auch positiv auf die oberflächliche Muskulatur auswirken. „Die erhöhte Durchblutung führt laut Hersteller zu einer Steigerung der Zellaktivität und zur Neubildung von Kollagen“. Bereits nach wenigen Ultraschallanwendungen sollte das Bindegewebe sichtbar gefestigt sein. Jede „Problemzone“ ist dem Schall unterschiedlich lange ausgesetzt. Was ist los? Vorsicht vor unsachgemäßen Ultraschallbehandlungen! „Wenn die Kosmetikerin mit dem Gerät nicht vertraut ist, kann es bei intensiver Schallbelastung zu Verbrennungen kommen. Das Risiko ist groß und die Wirkung bei Cellulite gleich null“, sagt Sportmediziner Dr. Knud Heinert. Die Kosten: zwischen 30 und 60 Euro pro Ultraschallbehandlung.

Diese Methode geht davon aus, dass das Blut ein entscheidender Faktor beim Fettabbau ist. Die Theorie: Fett wird in gut durchbluteten Bereichen schneller abgebaut als in schlecht durchbluteten Bereichen. Da Bewegung der beste Weg ist, die Durchblutung anzuregen, radeln Sie auf einem Ergometer in einer Vakuumkammer, die bis zu Ihren Hüften reicht. Unterdruck soll das Blut zunächst in das Fettgewebe der Problemzonen saugen, wo es mit Fettsäuren angereichert wird, die der Körper durch das Training freisetzt. Computergesteuerte Druckänderungen beschleunigen – so das Versprechen – den Transport von Fett zu den Muskeln, wo es dann verbrannt wird. Der Druck wird auf den persönlichen Trainingsrhythmus abgestimmt. Die Herzfrequenz wird regelmäßig überprüft und passt sich dem Zustand an. What's up Diese Methode schult definitiv das Bewusstsein, dass der Kampf gegen Cellulite auf Dauer nur mit Bewegung zu gewinnen ist. Sportwissenschaftler wie Professor Dr. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln halten die Theorie der besseren Fettverbrennung durch Unterdruck für reinen Unsinn. Denn man schwitzt in der Vakuumkammer viel mehr als beim Radfahren an der frischen Luft, aber mit dem Schweiß geht kein Gramm Fett verloren. Die Kosten: 25 bis 35 Euro pro halbe Stunde.

Schwachstrom kommt aus dem Reha-Bereich und wird bei Patienten verwendet, um schwache Muskeln wieder aufzubauen. Bei Cellulite soll Strom in Schönheitssalons die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen und Fett in Muskelzellen umwandeln. Elektroden werden direkt an den Problemzonen angebracht und setzen die Muskulatur mit leichten elektrischen Impulsen in Bewegung. Jeder, der sich für diese Art des Bodybuildings entscheidet, sollte zwei- bis dreimal pro Woche eine Kosmetikerin aufsuchen. Nach etwa fünf Anwendungen sollten die Dellen dezenter erscheinen. Was ist los Vorweg: Die Reizstrombehandlung muss im Reha-Bereich bleiben. Bringt eine Kosmetikerin die Elektroden an den falschen Stellen an, können die Muskeln geschädigt werden. Aber auch wenn sie richtig sitzen, helfen sie nicht gegen Cellulite: „Der Reizstrom fließt zwar durch das Gewebe und regt den Stoffwechsel an, er bewirkt aber nie eine Umwandlung von Fettzellen in Muskelzellen“, sagt der Sportmediziner und Orthopäde Dr. Knud Heinert. Die Kosten: pro Behandlung liegen zwischen 40 und 80 Euro.

Die Lymphe ist eine Nährflüssigkeit und ein Abwassersystem für das Bindegewebe. Das System wird durch Stress, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel verstopft. Schadstoffe können nicht entfernt und Nährstoffe nicht aufgenommen werden. Die Lymphdrainage sorgt dafür, dass alles wieder fließt. Mit sanften und rhythmischen Pumpbewegungen wird die Lymphe in die Lymphknoten geleitet. Auf diese Weise wird eine Stauung gelöst und Wasser kann von den Nieren entfernt werden. Nach etwa zehn Behandlungen sollte die Orangenhaut sichtbar geglättet sein. What's up Die sanfte Lymphmassage leitet tatsächlich Wasser ab und wird auch in der Schulmedizin, zum Beispiel nach Operationen, eingesetzt. Nach Lymphmassagen als Anti-Cellulite-Methode berichten viele Frauen, dass die Jeans danach besser sitzt. Die Behandlung darf auf keinen Fall weh tun – die Griffe stimmen nicht, wenn Sie Schmerzen haben. Kosmetikerinnen sollten nach Dr. Have Vodder trainieren. Wichtig: Sie müssen nach der Behandlung viel trinken. Stilles Wasser und alle Kräutertees helfen der Lymphe bei der Reinigung. Die Kosten betragen rund 60 Euro pro Stunde.

Körperpackungen werden von fast allen Kosmetikinstituten als Cellulite-Therapie angeboten. Die Kosmetikerin cremet den Körper zunächst mit ätherischen Ölen, Algenextrakten oder Zimtsalbe ein. Anschließend werden die behandelten Stellen mit einer speziellen Folie fest umwickelt. Der Körper schwitzt dann eine Stunde lang – eingepackt wie eine Mumie. Die Körperpackung regt den Stoffwechsel lokal an und fördert die Durchblutung. Unmittelbar nach der Behandlung sieht die Haut glatt, gepflegt und gut durchblutet aus; die Hose scheint an den Problemzonen lockerer zu sein. Für einen länger anhaltenden Erfolg empfehlen Kosmetikinstitute zwei- bis dreimal im Jahr eine Kur von fünf bis zehn Anwendungen. Was ist los? Es gibt keine Studien, aber einige Frauen haben herausgefunden, dass die Oberschenkel und Hüften nach dem Wickeln tatsächlich ein paar Zentimeter weniger Umfang haben. Aber nur für kurze Zeit. Am nächsten Tag ist alles wieder normal. Wickel gegen Cellulite werden ohne begleitende Lymphdrainage nicht empfohlen. Es sei denn, Sie wollen zuerst nur eines: sich abends bequem in Ihr neues Etuikleid einpassen! Die Kosten pro Behandlung liegen zwischen 40 und 80 Euro.

Die Cellulite wird in Bündchen auf den sogenannten „Slide Styler“ gelegt. Sie sind mit einem Steuergerät verbunden, das die Luftkammern der Manschetten befüllt und wieder entleert – ähnlich einem Blutdruckmessgerät. Diese mechanische Lymphdrainage soll Fett- und Wasseransammlungen im Gewebe bewegen und ableiten. Die Druckwellen gleiten rhythmisch über Oberschenkel, Gesäß, Hüfte oder Arme. Das Ganze spielt sich nach einer eigens auf dem Gerät programmierten 30-minütigen Choreografie ab. Die Problemzonen sollten durch die überlappenden Kammern vollständig freigelegt werden. Die Beine fühlen sich danach leicht an, die Haut an Oberschenkeln und Po fühlt sich straffer an. Zehn Behandlungen sollten das Ergebnis vertiefen, danach sollte eine Auffrischung im Monat ausreichen, um den Zustand aufrechtzuerhalten. Was ist los Lymphexperten kritisieren, dass die Wirkung nicht mit einer manuellen Massage zu vergleichen ist und die Lymphknoten vorher nicht geöffnet werden. Es gibt keine Studien zur genauen Funktionsweise des Stylers. Unser Tipp: Wenn Sie den ständig wechselnden Druck ohnehin als unangenehm empfinden und unter Platzangst leiden, sollten Sie sich für die klassische Lymphdrainage entscheiden. Die Kosten für den Slide Styler: 20 bis 30 Euro pro Behandlung.

Das Gerät sieht sehr futuristisch aus – wie eine überdimensionale Getränkedose, bei der der Unterkörper für 30 Minuten luftdicht verschlossen wird. Der Vacu-Styler funktioniert nach einem Prinzip, das in der Raumfahrt eingesetzt wird, um die Beine der Astronauten in der Schwerelosigkeit mit ausreichend Blut zu versorgen: Druck und Unterdruck wechseln sich ab, erweitern und verengen die Blutgefäße und bringen so die Lymphe in Schwung. Nach 10 bis 20 Sitzungen sollte sich die Cellulite sichtbar gebessert haben. Um das Ergebnis zu halten, empfiehlt sich eine monatliche „Weltraumfahrt“. Damit die Druck-Unterdruck-Behandlung richtig funktioniert, erhalten die Frauen vorher eine kurze manuelle Lymphdrainage. Denn die Lymphknoten am Hals, in der Leistengegend und idealerweise auch in den Kniekehlen müssen geöffnet sein, damit alles reibungslos fließt. Die Lymphdrainage wird dann im Vacu-Styler weitergeführt, jedoch mit mehr Power. Die Pumpe wird alle sieben Sekunden gepumpt, was das Durchatmen erschweren kann. Die richtige Lymphdrainage ist besser. Die Kosten pro Behandlung liegen zwischen 20 und 30 Euro.

Tiefenwärme entsteht durch Bündchen oder heiße Wickel, die die Hauttemperatur auf bis zu 42 Grad erwärmen. Dadurch wird auch die Kerntemperatur des Körpers langsam erhöht. Das künstliche Fieber soll die Durchblutung und die Stoffwechselaktivität fördern. Vor der Behandlung wird die Haut mit einer Thermolotion eingerieben und in Folie gewickelt. In den nächsten 30 Minuten soll starkes Schwitzen den „Verbrennungsmotor“ des Körpers ankurbeln und bis zu 48 Stunden lang Fett in den Zellen abbauen. What's up Die hohen Temperaturen können Besenreiser verursachen und die Infrarotstrahlung schädigt das Bindegewebe. Dies belegen Studien (zB von Beiersdorf). Und wie sieht es mit dem erhöhten Fettabbau durch Tiefenhitze aus? Darüber können Fettstoffwechselexperten nur lachen. Die Kosten: 30 bis 40 Euro pro Behandlung.

In der Endermologie öffnen Ärzte zunächst das entwässernde Lymphsystem des Körpers mit einem speziell entwickelten Vakuum-Massagegerät. Dann werden die Problemzonen gezielt behandelt: Die Haut wird angesaugt und gleichzeitig durch Walzen geknetet. Die Patienten tragen spezielle Ganzkörperanzüge, damit sie nach der 45-minütigen Behandlung die Praxis ohne blaue Flecken verlassen. Durch die Massage wird die Durchblutung im schlecht durchbluteten Fettgewebe erhöht, der Sauerstoffanteil erhöht und der Stoffwechsel beschleunigt. Der Fettabbau soll angeregt, das Bindegewebe gefestigt und die Elastizität der Haut verbessert werden. Hierfür sollten zunächst mindestens 15 bis 20 Anwendungen notwendig sein. What's up Es gibt nur Herstellerstudien. Manche Frauen berichten von positiven Ergebnissen, bei anderen passiert nichts. Und: Die Methode ist nur so gut wie die Ärzte oder Kosmetikerinnen, die sie durchführen. Wenn Sie nicht über die nötige Fingerfertigkeit verfügen, schützt der solide Ganzkörperanzug nicht vor blauen Flecken. Die Kosten für eine Behandlung: rund 80 Euro.

Dahinter steckt eine Methode, die unter die Haut geht: Nadeln stechen in die Cellulite. Zunächst erfolgt eine gründliche Voruntersuchung, bei der auch Blut und Urin getestet werden. Gibt der Arzt grünes Licht, können Sie beginnen. Mehrere feine Nadeln werden parallel zur Oberfläche unter die Haut geschoben. Diese Nadeln sind über Elektroden mit einem Niederspannungsgerät verbunden. Das elektrische Feld soll gezielt auf die Fettzellen wirken. Sie wehren sich angeblich gegen den Strom, verbrauchen dafür Energie und nutzen ihre eigenen Reserven. Sie vernichten sich durch Anstrengung, heißt es. Insgesamt sollten acht bis zehn Sitzungen in wöchentlichen Abständen erforderlich sein. Wie geht's? Auch für die Cellulipolyse liegen nur Herstellerstudien vor. Einige Ärzte und ihre Patienten schwören darauf. Aber es gibt mindestens genauso viele Frauen, bei denen die Behandlungen überhaupt nichts gebracht haben. Und gefährlich sind auch die Nadeln: Wenn sie falsch gesetzt sind, kann es höllisch weh tun und dunkelblaue Flecken verursachen. Die Kosten für eine Sitzung (1 Stunde): ca. 70 Euro.

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